Hilfen zur Teilhabe in Kindertagesstätte und Schule

Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche dient dazu, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Damit Kinder und Jugendliche mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, brauchen sie manchmal Hilfe. Kinder mit körperlicher oder seelischer Behinderung oder von einer seelischen Behinderung bedrohte Kinder und Jugendliche haben das Recht, gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung in eine Kindertagesstätte und zur Schule zu gehen.
Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf können für den Kita- und Schulbesuch persönliche Hilfen erhalten. Diese Hilfen leisten Schulbegleiter*innen oder Integrationshelfer*innen. Die Hilfen bezahlt die Sozial- und Jugendhilfe.
Die UN-Behindertenrechtskonvention garantiert dieses Recht. Die Eingliederungshilfe im 12. Sozialgesetzbuch regelt dieses Recht für Deutschland.

Begleitung in Kita und Schule

Eingliederungshilfe nach §35a

Diese Hilfeform kann beim Jugendamt des Main-Tauber-Kreises beantragt werden, sobald ärztliche und fachpsychologische Stellungnahmen zur seelischen Behinderung des jungen Menschen vorliegen. Die eingesetzten Fachkräfte orientieren sich in der Hilfe an den individuellen Bedürfnissen des Kindes mit besonderem Förderbedarf. Dies kann beispielsweise durch folgende Unterstützungen geleistet werden:

Begleitung im schulischen Alltag (sowohl an Regelschulen, als auch an Förderschulen)
Unterstützung des jungen Menschen im Kontext Lernen, Verhalten, Kommunikation, medizinische Versorgung und Alltagsbewältigung
Unterstützung und Begleitung der Familie

Die Fachkraft soll im schulischen und familiären Lebens- und Lernumfeld eine Unterstützung für einen bestimmten Schüler/eine bestimmte Schülerin und die Familie sein.

Die Integrationshilfe im Kindergarten ist gesetzlich in §§53, 54 Abs. 1Nr. 1ff SGB XII gesichert. Hier wird die Eingliederungshilfe als „Hilfe zu einer angemessenen Schulbildung […] umschrieben. Zur Vorbereitung auf die Schulpflicht zählt der Besuch einer Kindertagesstätte.
Dabei werden „heilpädagogische Leistungen für Kinder, die noch nicht eingeschult“ sind, konkretisiert.
Leistungen werden gewährt,

wenn eine drohende Behinderung abgewendet oder
der fortschreitende Verlauf einer Behinderung verlangsamt oder
die Folgen einer Behinderung beseitigt oder gemildert werden können.

Entlastung für den Alltag in der Kita

Grundsätzlich wird die Begleitung eines Kindes in einer Kita dann nötig, wenn Kinder mit Behinderung bzw. einer drohenden Behinderung einen Bedarf an individueller Unterstützung haben, die durch das Personal der Kita nicht oder nicht regelmäßig erbracht werden kann.

Ein Junge isst Pudding aus einem Becher. Deutscher Caritasverband e.V./KNA_2017

Je nach Bedarf kann dies im Einzelfall durch Fachkräfte oder Nichtfachkräfte erfolgen. Der Einsatz von Fachkräften ist dann erforderlich, wenn es sich bei den Maßnahmen zur Unterstützung überwiegend um pädagogische Tätigkeiten handelt.
Dies ist insbesondere bei Kindern mit Störungen mit Autismusspektrum, Mehrfachbehinderung, stark herausfordernden Verhaltensweisen oder einem hohen Bedarf an Kommunikations-Unterstützung der Fall.