Freiburg (cpi). Eine Schwangerschaft und das Leben als junge Familie bringt Veränderungen und Freude, aber manchmal auch Verunsicherung und Belastung. Für viele Schwangere und Eltern ist eine der Hauptsorgen, das finanzielle Auskommen der Familie zu sichern. Insbesondere Alleinerziehende, Frauen, die in Teilzeit arbeiten oder einen Minijob haben, oder junge Eltern mit einem niedrigen Grundeinkommen stehen hier vor Problemen, die nur schwer aus eigener Kraft bewältigt werden können. Über den Bischofsfonds der Erzdiözese Freiburg werden jährlich etwa 1.500 Frauen und ihre Familien in unterschiedlichen Notlagen unterstützt. Der aus Kirchensteuermitteln finanzierte Fonds, der vom Diözesan-Caritasverband Freiburg verwaltet wird, stellt dafür jedes Jahr eine Millionen Euro zur Verfügung. Vermittelt werden die Hilfen über die 26 katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen in der Erzdiözese, die vom Caritasverband und vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) getragen werden. Ziel der Unterstützung ist es, bei werdenden Müttern und Eltern eine positive Zukunftsperspektive als Familie zu wecken und damit die Schwangerschaft und die Annahme des heranwachsenden Lebens zu erleichtern.
Die Sorgen und Nöte der Schwangeren und Mütter sind vielfältig. In Verbindung mit dem professionellen Beratungsangebot der katholischen Schwangerschaftsberatung kann diese konkrete Hilfe, eingebettet in ein umfassendes Unterstützungsangebot, Entlastung bringen. Stellt sich während des Beratungsgesprächs heraus, dass das zur Verfügung stehende Einkommen nicht ausreicht und die gesetzlichen Sozialleistungen nicht zeitnah realisierbar sind, kann die Berater*in einen Antrag auf eine finanzielle Hilfe aus dem Bischofsfonds stellen. Unkomplizierte Unterstützung wird zum Beispiel gewährt, um existentielle Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Energieversorgung zu sichern, oft aber auch, um Babyerstausstattung, notwendige Haushaltsgeräte und Möbel anschaffen zu können. In dringenden Fällen kann auch eine Soforthilfe beantragt werden, damit Mütter, die in einer Notlage sind, sich zeitnah für die nächsten Tage mit Lebensmitteln, Babynahrung und Windeln versorgen können.
Seit der Einrichtung des Bischofsfonds im Jahr 1973 konnte auf diese Weise mehr als 56.000 Frauen und Familien in akuten Notlagen geholfen werden. Die Summe aller Zuwendungen von 1973 bis heute beträgt nahezu 35 Millionen Euro. Petra Maurer, die Geschäftsführerin des Bischofsfonds, geht davon aus, dass in den kommenden Wochen und Monaten die Anträge an den Bischofsfonds deutlich ansteigen, weil die Auswirkungen von Kurzarbeit und Jobverlust aufgrund der Corona-Pandemie spürbar werden. "Die Unterstützung durch den Bischofsfonds kann hier helfen, um die Situation von Kindern und Familien zu verbessern und ihnen etwas Sorge zu nehmen", so Maurer. Mit dem seit Jahrzehnten bewährten Bischofsfonds leiste die Kirche auch einen Beitrag zu dem Projekt "Starke Kinder - chancenreich", mit dem das Land Baden-Württemberg für das Jahr 2020 die Lage von armutsbedrohten Kindern und Familien besonders in den Fokus rückt.
~ Auch viele Frauen aus dem Dekanat Tauberbischofsheim haben schon vom Bischofsfond des Erzbistums Freiburg Hilfe erhalten!
Quelle: Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.V., Thomas Maier