Hintergrund der aktuellen Planungen ist, dass das Caritashaus St. Elisabeth in Grünsfeld bis ins Jahr 2023 einer intensiven Modernisierung unterzogen werden muss, um dort auch weiterhin die Vorgaben der Landesheimbauverordnung erfüllen zu können. In diesem Prozess ist aufgrund von gesetzlichen Vorgaben die Bewohneranzahl in St. Elisabeth von derzeit 48 auf 24 Plätze zu halbieren. Zentraler Grund ist, auch Menschen mit teils schwersten Beeinträchtigung, wie sie derzeit in Grünsfeld leben, eine möglichst "normale" Wohnform anzubieten. Hierzu sollen die Höchstbewohnerzahl in diesen Wohnangeboten auf maximal 24 begrenzt und zeitgleich innerhalb der Einrichtungen Wohngruppen mit bis zu sechs Bewohnern geschaffen werden.
"Aus diesen Gründen haben wir uns entschieden, ein zusätzliches neues Wohnangebot im Main-Tauber-Kreis zu schaffen und es 24 Bewohnern aus St. Elisabeth zu ermöglichen, dorthin umzuziehen", so Caritas-Vorstand Michael Müller. Auf Boxberg fiel die Wahl nicht zuletzt deshalb, weil der Caritasverband in der dortigen Raumschaft bisher keine größere Einrichtung trägt und für die künftigen Bewohner zudem die derzeit im Bau befindlichen Werkstätten für Menschen mit Behinderungen des Caritasverbandes in Lauda und Bad Mergentheim sehr gut erreichbar sein werden. Außerdem gibt es im Gebiet Lindenrain am Ortsausgang Richtung Schweigern ein geeignetes Grundstück, für das der Gemeinderat aktuell den Aufstellungsbeschluss für einen entsprechenden Bebauungsplan gefasst hat. Neben dem Wohnangebot der Caritas sollen dort weitere Bauplätze für Wohnraum ausgewiesen werden.
"Ich freue mich sehr darüber, dass der Caritasverband sich entschlossen hat dieses Projekt in Boxberg zu realisieren. Das neue Wohnangebot passt sehr gut in unsere Gemeinde, die auch die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Versorgung der zukünftigen Mitbürger mitbringt", so Boxbergs Bürgermeister Christian Kremer. Caritas-Bereichsleiter-Wohnen Bastian Weippert ergänzt: "Die neue Einrichtung, die neben den 24 Wohnplätzen weitere 10 Plätze für die Tagesbetreuung der Bewohner umfassen wird, die nicht in die Werkstätten zum Arbeiten gehen, wird neuesten fachlichen Standards entsprechen. Caritasverband und Stadt werden alles dafür tun, dem Inklusionsgedanken Rechnung zu tragen und die zukünftigen Bewohner bestmöglich am neuen Wohnort zu integrieren."
Sofern der Bebauungsplan wie geplant aufgestellt und das Förderantragsverfahren des Caritasverbandes in den nächsten Monaten erfolgreich durchlaufen wird, steht einem Beginn der Bauarbeiten im Spätjahr 2020 nichts entgegen. "Nach Fertigstellung der Maßnahme werden wir dann den Umbau an St. Elisabeth vornehmen und dort neben dem verbleibenden Wohnangebot eine weitere passgenaue soziale Nutzung vorsehen. Hierfür laufen die Planungen bereits auf Hochtouren", so Müller.