Das Hotel St. Michael in Tauberbischofsheim gilt als eines der wichtigsten Tagungs- und Seminarhotels der Region. Die Küche genießt einen hervorragenden Ruf, und das Hotel ist an den Wochenenden ein begehrter Ort für Bankettveranstaltungen. An Auszeichnungen mangelt es nicht. Das Hotel ist unter den „Top 250 Tagungshotels“ und bei „Ausgezeichnete Tagungshotels zum Wohlfühlen“ in Deutschland gelistet und in zahlreichen anderen Hotelführern berücksichtigt.
Inklusionsbetrieb
Das ganz Besondere dabei ist aber, dass das Hotel ein Inklusionsbetrieb ist. Das heißt, dass hier Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten. „Unter den 26 Mitarbeitenden sind Fachkräfte und Menschen mit Behinderung. Letztere sind auch in allen Bereichen des Hotels beschäftigt“, erklärt Christiane Seidl, die Direktorin des Hotels St. Michael, - nicht ohne Stolz. Denn am Markt und bei Wettbewerben konkurriert das Team mit herkömmlichen Betrieben – und das mit gutem Erfolg.
Das Hotel hat sich also gut etabliert. Nun muss sich das eingespielte Team aber einen neuen Platz suchen. Das bisherige Gebäude St. Michael – ein 1871 als erzbischöfliches Knaben-Seminar erbautes Ensemble - ist gemietet. Vermieter ist die Erzdiözese Freiburg. Der Mietvertrag läuft in Bälde aus, und der bisherige Standort ist aufgrund des Zuschnittes der Immobilie für einen Hotelbetrieb unter wirtschaftlichen Bedingungen langfristig eher ungünstig.
Erfolgreiches Konzept
Matthias Fenger, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands im Tauberkreis e.V., dem Mehrheitseigner der Integrationsbetriebe Main-Tauber gGmbH, die das Hotel betreiben, ist es wichtig, dass das erfolgreiche Konzept fortgeführt werden kann: „Das Hotel St. Michael war der erste Inklusionsbetrieb im Main-Tauber-Kreis. Es ist einer der herausragenden Inklusionsbetriebe in Baden-Württemberg. Selbstverständlich möchten wird diese sehr fördernde Idee für Menschen mit Beeinträchtigungen fortführen.“ Christiane Seidl fügt hinzu: „Wir möchten unbedingt, dass unsere Mitarbeitenden in Lohn und Brot bleiben und ihre Tätigkeit fortsetzen können.“ Daher wünscht man sich eine ortsnahe Lösung.
Impulsgeber
Gegenwärtig hat das Hotel 44 Gästezimmer, sechs Tagungsräume, ein Restaurant und zwei Banketträume. Wie man in Zukunft genau aufgestellt sein wird, hängt auch von dem neuen Gebäude ab. Seidl: „Wir sind da offen und flexibel – Hauptsache, wir können als Team weitermachen – alle zusammen, zur Not auch an zwei Standorten.“ Der Caritasverband als Mehrheitseigener freut sich auf diesem Hintergrund über Impulsgeber für die Zukunft, einen möglichen Investor oder ein unmittelbares Raumangebot für einen neuen Standort.