Beim Firmenlauf am 12. Juli in Igersheim ist eine Startergruppe besonders ins Auge gestochen: das Team der Ökumenischen Fachstelle für Flüchtlingshilfe im MainTauber-Kreis zeigte Flagge gegen die Neuausrichtung in der Asylpolitik und die verbalen Entgleisungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer. „Man muss nicht einmal besonders politisch interessiert sein, sondern nur ein anständiger Mensch, damit einem diese unmöglichen Aussagen und sein Verhalten sauer aufstoßen“, bedauerte Sozialpädagoge und Läufer Alex Schuck (Diakonisches Werk im Main-Tauber-Kreis). „Da stellt sich die Frage mit dem Umgang von Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft, wenn die gesamte Diskussion in der Asylpolitik nur von Zahlen, Statistiken und der Angst vor rechtspopulistischen Meinungsträgern gesteuert wird.“
Banner
Mit einem überdimensionalen Banner, auf dem Hashtags wie „Menschlichkeit“, „Solidarität“, „Nächstenliebe“ oder „Zivilcourage“ zu lesen waren, erinnerte das Team die Besucherinnen und Besucher an unantastbare Grundwerte. Auch Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, kritisierte die Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer, bei der er seinen 69. Geburtstag mit der Zahl von Abschiebungen an diesem Tag in Zusammenhang brachte. „Seehofer begeht einen unsäglichen Tabubruch. Diese Äußerung ist der Sprache eines deutschen Innenministers unwürdig“, sagt der Diakoniepräsident.
Kooperation
Die Ökumenische Fachstelle ist ein gemeinsamer Dienst des Caritasverbandes im Tauberkreis e.V.
der Caritas Heilbronn-Hohenlohe und des Diakonischen Werkes im Main-Tauber-Kreis, in Kooperation
mit dem evangelischen Kirchenbezirk Wertheim. Ziel der Fachstelle ist es, die Flüchtlingsarbeit im
Main-Tauber-Kreis mit fachlichen, organisatorischen, finanziellen und personellen Ressourcen zu
stärken und zu begleiten. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements, insbesondere der Asyl-Helferkreise. Dies geschieht beispielsweise durch Beratung, Schulung und Vernetzung. Auch die Arbeit mit Kirchengemeinden stellt einen wichtigen Bestandteil des
Aufgabenspektrums dar. Daneben wird die Zusammenarbeit und Vernetzung mit weiteren Akteuren in
der Flüchtlingsarbeit angestrebt und ausgebaut. Die Fachstelle wird aus kirchlichen Mitteln finanziert.